Portrait des Monats: HR DI Wolf Chibidziura

Wer sind die Menschen, die …
… zu festlichen Anlässen stolz in ihre Predinger Fuhrmannstracht schlüpfen …
… Generationen verbinden und das Miteinander pflegen …
… ehrenamtlich die gesellschaftlichen Höhepunkte im Ort musikalisch umrahmen …
… sich mit Weitblick im Verein engagieren und Verantwortung übernehmen …

Die MMKP stellt sich vor:

Portrait des Monats Mai: HR DI Wolf Chibidziura


Funktion: Beirat und Ehrenobmann der MMK Preding 

Geburtsdatum: 30. Januar 1942

Musik bedeutet für mich…: Emotion! Wenn es schön klingt, dann kann es passieren, dass mir die Gänsehaut über den Buckel runter läuft und ich glücklich bin.

Mein Weg zum Marktmusiker: Schon als kleiner Bub habe ich gerne gesungen, aber mangels Geld und sonstigen Gelegenheiten erst 1962 mit 20 Jahren am Allerheiligentag die Klarinette von Govedic Alfred versucht und ihr sofort einige Töne entlockt. Die Talent-Probe war damit auf Anhieb bestanden. Am nächsten Werktag fuhr ich nach Graz, um mir beim Buchhandel Bock eine „Kliment Klarinettenschule” zu kaufen. Dann wurde ich bei Kapellmeister Franz Lenz vorstellig, um das Klarinettenspiel zu erlernen. Jeden 2. Tag habe ich bei Herrn Lenz 2-3 Seiten der Kliment-Schule vorgespielt. Interessanterweise hat immer alles gepasst, obwohl ich selbst bemerkt habe, dass ich nicht alles richtig gespielt habe.

Vor Ostern saß ich schon in der ersten Musikprobe in der ich als 3. Klarinettist trotz schöner Noten keinen Plan hatte. Es hat um mich nur geklescht und gepumpert und ich habe nicht gewusst wo ich was spielen sollte. Um mich zu verbessern habe ich mit Ehrenkapellmeister Prof. Mag. Josef Rupp Tanzmusik gespielt.

Instrumenten-Karriere: Nun sind 59 Jahre vergangen und ich habe von der 3. Klarinette zur 1. Klarinette, dann zum Es-Sax, weiter zum B-Sax und schließlich zum Bari-Sax umgesattelt.

Schönstes Erlebnis mit der MMK Preding: Aufgrund meines Alters kann es nicht nur ein Erlebnis sein sondern es waren derer viele. Daher seien einige angeführt:

  1. Die Besitznahme des eigenen Musikheimes im Jahre 1979. – Bis dahin haben wir in der Wirtsstube von Kapellmeister Lenz geprobt.
  2. Das Einspielen in das Olympiastadion in München zum Fußballspiel FC Bayern gegen den 1. FC Köln verbunden mit dem Spielen des Einzuges der Wirte zum Münchner Oktoberfest sowie der Besuch des Oktoberfestes.
  3. Die Überseereise nach Brasilien mit Besuchen des Kraftwerkes Itaipu, den Iguazu Wasserfällen und der Millionenstadt Rio de Janeiro.
  4. Die 3 Bezirksblasmusikfeste in Preding.
  5. Die Überreichung der Steirischen Panther mit dem Robert Stolz Preis (Auszeichnungen des Landes Steiermark für Blaskapellen) an unsere MMK Preding.
  6. Die Auszeichnung “Das Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark” für meine Funktionärstätigkeit im Steirischen Blasmusikwesen.
  7. Die goldenen Auszeichnungen des Landesblasmusikverbandes und des Bundesblasmusikverbandes, die ich ohne die MMK Preding nie erreichen hätte können.
  8. Ich bin sehr glücklich, dass es mir gelungen ist, 8 Jungmusiker/innen der MMK Preding wie Lisa Aldrian, Andreas Kappel, Dejan Lukic, Christoph Hödl, Oliver Hödl, Franz Backhaus und Johannes Robia das „14-tägige Musik Camp in North Dakota Manitoba/USA zu ermöglichen. Als Gründungspräsident von Rotary Leibnitz war es mir ein Anliegen, die Familien der TeilnehmerInnen mit dem Sponsoring der halben Flugkosten zu unterstützen.

Lebensaufgabe Blasmusik: In den schon erwähnten 59 Jahren der Mitgliedschaft in der MMK Preding habe ich den Aufstieg von der „Biermusi” bis zur heutigen „Symphonischen Blasmusik” miterlebt und dabei viele Charaktere von Blasmusikern kennengelernt. Meine Erfahrung ist, dass die Blasmusik Personen durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit eint und verbindet, und integratives Denken unterstützt.

Dabei erscheint mir besonders wichtig, den Dank an die Familien aller Musikerinnen und Musiker unterschiedlichsten Alters anzuführen, die viel Verständnis für ihre Blasmusiker/innen aufbringen und dadurch unsere steirische Blasmusik gut unterstützen.

Die gesellschaftliche Bedeutung der Blasmusik ist heute größer denn je, wenn man Gemeinden vergleicht, die keine eigene Blasmusik haben. Wir umrahmen Feste der Kirche im Jahresablauf wie auch Feste der Marktgemeinde, Jubiläen der Vereine, Begräbnisse und haben uns auch durch Konzerte in Freud und Leid in die Herzen der Predinger Bevölkerung  gespielt.

Als ein von 1969 bis 1975 inoffizieller Obmann habe ich die Instrumentierung der Musikkapelle von hoch A nach tief B durchgeführt und die neue Fuhrmannstracht eingeführt (Anm.: diese Veränderung bedeutete die komplette Neuanschaffung der Instrumente und die Gewöhnung des Ohres an den neuen Klang).

Als offiziell tätiger Obmann der MMK Preding von 1975 bis 2000  freut es mich, dass nach mir Dipl. Ing. Manfred Lueger und mit Dipl. lng. Erich Reisenhofer der 3. Dipl. lng. die Geschicke der MMK Preding leitet und lenkt. Ich weiß, dass es nicht immer leicht ist, neben Beruf und Familie allen alles recht zu machen, aber Einer muss die Verantwortung übernehmen.

Ich danke allen Funktionären, besonderer Dank an Armin, Chrisi, Michi, Anja, Robert und Julian, die sich um die Jugendarbeit angenommen haben. Ebenso bin ich froh, dass wir nach dem Abgang von Ehrenkapellmeister Mag. Josef Rupp und Kapellmeister Mag. Christian Leitner mit Julia eine kompetente Kapellmeisterin gefunden hatten, bis Armin Grundner das
musikalische Zepter in die Hand nahm, um die Marktmusik zu weiteren musikalischen Höhen zu führen.

Als langjähriger Musiker und Funktionär bis hin zum Ehrenobmann habe ich Höhen aber auch Tiefen der MMK Preding miterlebt, aber immer eine Gemeinschaft von Idealisten gefunden, denen die MMK Preding eine Herzensangelegenheit war und auch in der Zukunft sein wird.